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Die Boten II

Heiser hallen die Stimmen durch die Dämmerung. Während in Blutrot und Schwarz die Welt untergeht kommen Rufe und Antwort langsam näher, bis in der Dämmerung auf dem noch grauen Himmelsgrund die Formationen sichtbar werden. Als V, als M, als W oder als 3 nähern sich die rufenden Punkte, werden klarer. Graugänse. Und dann sind sie schon vorüber und fliegen kündend weiter hinein in das Abendrot, Rauhreif auf dem Gefieder und Kälte unter den Schwingen. Und mit dem leiser werdenden Rufen ist gewiss: Der Winter naht. Nebel und Kälte, Dunkelkeit und Einsamkeit ziehen die Boten des Winters hinter sich her wie warnende Rufer.en Text...

Der Kaffeebecher

Der Kaffeebecher rollt über den Asphalt. Er ist noch warm. Ein Rest Süße am Boden. Abdrücke eines Kusses an seinem Rand.

Der Wind rollt ihn, schiebt, drückt. Grashalme geben ihm Halt. Endlich.

Die ersten Regentropfen klopfen laut. Doch sie werden leiser, das Klopfen dumpfer, sanfter. Und auch der Becher gibt nach, wird weich, gibt seinen Widerstand auf.

Er ist jetzt schwer. So schwer, dass der Wind ihn nur noch sanft schaukelt. Schließlich legt er sich flach auf die feuchte Erde unter ihm. Die Grashalme machen ihm Platz. Die Sonne leckt die Farbe von seinem Rücken.

Irgendwann stößt ein kräftiger Spross durch die Pappe.

DAS IST DER ANFANG.

Poetische Miniaturen